Die Pfarrei Albeins
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Die Pfarrei zu den heiligen Hermagoras und Fortunatus Albeins

Albeins, eine Fraktion der Stadtgemeinde Brixen, liegt etwa 6 Kilometer südöstlich des Stadtzentrums am Ausgang des Aferertals, am Fuß des Musberges auf einer Meereshöhe von 650 Metern. Derzeit zählt die Ortschaft knapp 700 Einwohner.

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Interessantes über die Pfarrei Albeins

Im Frühmittelalter umfasste das Pfarrgebiet die später eigenständigen Pfarreien Villnöss, Lajen, Gröden und Kastelruth und gilt so als Parallelgründung zur Pfarrei Säben an der gegenüberliegenden Talseite. Es ist möglich, dass ursprünglich auch das Brixner Becken dazugehörte, das dann aber mit der Verlegung des Bischofssitzes von Säben nach Brixen in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts eine autonome Struktur wurde.

Die Pfarrkirche ist den heiligen Hermagoras und Fortunatus geweiht und liegt auf einem Hügel auf der orografisch rechten Bachseite, während die Filialkirche zur heiligen Margareth auf der linken Bachseite am Rand der Dorfsiedlung liegt.

Das Patrozinium der Pfarrkirche mag an eine Reliquienübertragung aus Aquileia erinnern, vergleichbar der Situation auf Säben, wo spätestens seit 845, aber wohl schon vom beginnenden 7. Jahrhundert an, Reliquien des Imoleser Märtyrers Kassian ruhten.

Im Jahr 798 schlug der Frankenkönig Karl der Große die Kirche von Säben dem neu errichteten Metropolitanbistum Salzburg zu. Die Einrichtung der Pfarrei Albeins fällt somit noch in die Zeit vor der Salzburger Zugehörigkeit.

Das Fest der Kirchenpatrone wurde in Albeins immer feierlich begangen. Noch in der frühen Neuzeit hielt man das Fest der Pfarrpatrone jeweils am betreffenden Tag (12. Juli). Erst 1836 gab das Bischöfliche Ordinariat die Erlaubnis, das Fest auf den darauffolgenden Sonntag zu verlegen, um es so mit größerer Feierlichkeit begehen zu können.

Heutzutage wird das Patrozinium immer am zweiten Sonntag im Juli gefeiert.

Die Pfarrpatrone erinnern an Säbens Mutterdiözese Aquileia. Bis ins ausgehende 8. Jahrhundert unterstand Säben dem Bistum Aquileia, wo der Tradition nach Bischof Hermagoras erster Bischof war, der noch vom Evangelisten Markus zum Christenglauben bekehrt und vom heiligen Petrus in sein Amt eingesetzt wurde. Zusammen mit seinem Diakon Fortunatus erlitt Hermagoras unter Kaiser Nero das Martyrium. Somit sind die Pfarrheiligen in ihrer legendären Tradition Zeitgenossen des heiligen Petrus und wirkten in apostolischer Zeit.

Historischen Tatsachen entsprechend aber war Hermagoras Lektor der Kirche von Singidunum (eine antike römische Stadt an der Mündung der Save in der Donau, später entstand hier Belgrad) und erlitt mit dem Diakon Fortunatus in der Diokletianischen Christenverfolgung den Märtyrertod (Diokletian war von 284 bis 305 römischer Kaiser). Die Reliquien der adriatischen Märtyrer kamen um 400 nach Aquileja, wo um 550 die Legende entstand, Hermagoras wäre erster Bischof der Stadt gewesen.

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Die Kirchen der Pfarrei Albeins

Die Pfarrkirche zu den heiligen Hermagoras und Fortunatus
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Die Lage der Kirche ist hoch erhoben über der Talsohle. Die Restaurierung des Innenraumes erfolgte 1953 nach Anleitung des Diözesankunstrates, dem Kan. Adrian Egger, Karl Wolfsgruber und dem Priester und Maler Johann Baptist Oberkofler angehörten, durch die Firma Cimadom aus Brixen. Die im Ort durch die Bombenabwürfe im Zweiten Weltkrieg verursachten Schäden beliefen sich einer ersten Schätzung zufolge von 1945 auf insgesamt 25 Millionen Lire (heute etwa 12.900 Euro).
Eines der einschneidenden Ereignisse der Nachkriegszeit betrifft der Abschluss der Restaurierungsarbeiten an der Pfarrkirche nach den empfindlichen Bombentreffern. Nach neun Jahren wurden am Rosarisonntag 1953, nach erfolgter Restaurierung, in feierlicher Prozession das Allerheiligste aus der Margarethenkirche in die Pfarrkirche übertragen.

Am 1. September 1964 wurde auch die Pfarre Albeins der neu gegründeten Diözese Bozen-Brixen einverleibt. Hatte man 1920 noch das Dach des mittlerweile abgebrochenen Widums neu gedeckt, so schritt man 1963 bis 1965 unter Pfarrer Steger zu einem Neubau. Die Zeit nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil, das eine grundsätzliche Reform der Katholischen Kirche durchzog, war geprägt von neuen Laieninstitutionen, wie etwa der Gründung des Pfarrgemeinderats. Erster gewählter Pfarrgemeinderat wurde Hermann Tauber, auf ihn folgten Roland Achammer und Josef Mitterrutzner. Seit 2005 lenkt Augustin Mitterrutzner als Pfarrverantwortlicher die Geschicke der Pfarrei.

1981 kamen Reliquien der Kirchenheiligen aus der Pfarre Aquileia nach Albeins. Mons. Luigi Marcuzzi, Dekan von Aquileja, überbrachte am Samstag, den 14. November die in einer Monstranz gefassten Reliquien, die von Pfarrer Anton Markart festlich in Empfang genommen wurden. Zur Feier, der Kanonikus Johann Mayr vorstand, waren auch Vertreter der zur Urpfarrei Albeins gehörigen Pfarreien eingeladen. Am 5. September 1983 wurde der Abschluss der Restaurierungsarbeiten an der Margarethenkirche gefeiert. Den Vorsitz hatte Weihbischof Heinrich Forer inne.

Seit 2010 hängt in der Kirche eine Kopie der Albeinser Ährenkleidmadonna, die sich im Freisinger Dommuseum befindet; die Kopie wurde vom Akademischen Maler Erwin Dariz geschaffen.
Die alljährlich am Hochaltar aufgestellte Kirchenkrippe besteht aus großen geschnitzten Figuren. Sie wurde 1954 von einem Pustertaler Schnitzer geschaffen. Das in der Krippe sitzende Christkind wurde 1939 von Schwester Thadäa Ortner erstellt.

Im Turm der Pfarrkirche hängen zwei alte Glocken. Die ältere datiert aus dem Jahr 1493, die jüngere wurde 1539 gegossen.
Die kleine spätgotische Friedhofsgruft steht südlich der Pfarrkirche. Den Bau formt ein unregelmäßiger Rechteckraum, den ein Gratgewölbe deckt.

Der Friedhof wurde nach den Plänen des Architekten Stefano Peluso aus Brixen gebaut um am 15. September 2019 von Generalvikar Eugen Runggaldier in Anwesenheit von Pfarrseelsorger Konrad Gasser und Bürgermeister Peter Brunner feierlich eingeweiht.

Die Kirche St. Margareth in Albeins
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Der Tradition und der Sage nach gilt die Margarethenkirche an der orographisch linken Bachseite als die ältere Kirche des Dorfes.
An diesem Platz soll sich ursprünglich die Pfarrkirche befunden haben, die dann im Spätmittelalter an die heutige Stelle verlegt wurde, wo sie vor den Wassern des Afererbaches geschützt war.
Doch dürfte die Tatsache ausschlaggebend sein, dass die Margarethenkirche im Langhaus älter ist, als es bei der derzeitigen Pfarrkirche der Fall ist. Das Alter der Margarethenpatrozinien reicht generell nicht bis ins erste Jahrtausend zurück. Nicht selten liegen sie auch an Wasserläufen, deren zerstörerische Gewalt die Heilige, die beständig den Teufel zu bannen hatte, einzuschränken wusste. Der Kult an der Heiligen aus Antiochien erfreute sich erst im Laufe des 14. Jahrhunderts besonderer Beliebtheit.

Die Kirche lag von Anfang an verstärkt in den Händen der Dorfgemeinschaft, liegt hart am Rand der dörflichen Siedlung und ist als deren Stiftung anzusehen. Dies zeigt sich besonders deutlich in zwei Grabsteinen, die einst im Kirchenboden eingelassen waren und nicht mehr erhalten blieben.

Der Turm verfügt über mehrere alte Glocken. Eine Glocke datiert noch aus spätgotischer Zeit und gehört sicher zur ersten Ausstattung. Die jüngere Glocke stammt aus dem Jahr 1683.

Die Rupertibruderschaft

Die scheinbar 1508 gegründete, jedenfalls 1518 urkundlich nachweisbare Rupertibruderschaft hatte ihren Sitz in der Margarethenkirche. Die Legende macht den heiligen Rupert auch zum Begründer des Wallfahrtsortes Altötting.
Die an der Margarethenkirche angesiedelte Bruderschaft hatte regen Zulauf, der Bruderschaft wurden 1669, 1740 und 1854 Ablässe gewährt, die jeweils am Bruderschaftsfest gewonnen werden konnten. Das Mitgliederverzeichnis von 1659 und 1848 verzeichnet tausende Mitglieder, die nicht nur aus Albeins, sondern auch aus dem ganzen Brixner Becken kamen. Letztlich konnte die fromme Vereinigung bis zum Zweiten Vatikanum ihre Mitgliederzahlen halten. Zahlreiche auf die Bruderschaft ausgestellte Schuldbriefe lassen in ihr durchaus auch Vorformen moderner Kreditinstitute erkennen.
Heute wird die Rupertiprozession am Weißen Sonntag abgehalten. Sie zieht von der Margarethenkirche aus, mitgeführt wird eine barocke Sitzstatue des heiligen Rupert. Die Bruderschaft wurde unter Joseph II. 1783 aufgehoben.

Kunstwerke der Pfarrkirchen in Albeins
Die Pfarrei Albeins

In der Margarethenkirche wird alljährlich das Heilige Grab (Ostergrab) aufgestellt, das einmal für die Pfarrkirche konzipiert war. Dieses schuf der Thaurer Krippenmaler Josef Romed Kramer, vulgo „Mundler“, um 1840/1850. Der Aufbau folgt hier nicht mehr einem Kulissengrab mit barocken Architekturen, sondern einer Gartenkulisse, die das mittig gesetzte und von Treppen umlaufene Grab umgibt. Über den Seitenportalen stehen die Bretterfiguren von König David und Moses mit der ehernen Schlange. Der rundbogig abschließende Rückbau gehört zu einem älteren Heiliggrab aus der Zeit um 1800 und bringt den von Engeln begleiteten, herabschwebenden Gottvater mit der Weltkugel. Die Grabhöhle bekam später eine neue Kulisse mit der Schlange aus dem Paradies und der Aufschrift: ALSO HAT GOTT DIE WELT GELIEBT. Kramer malte in Südtirol auch die Kulissengräber von Maria Trens, Lüsen und Schalders. An den Tagen der Karwoche wechselt die Szenerie. So ist am Gründonnerstag das Ölberggeschehen zu sehen, am Karfreitag das verhüllte Kreuz und nach der Feier um 15.00 Uhr der am Kreuz hängende Jesus, während am Karsamstag zur Grabesruhe der Leichnam Jesu im Grab liegt.
Am Ostersonntag und noch während der Auferstehungsfeier ist das Grab, das vorher von zwei Soldaten bewacht wurde, leer und der Auferstandene ist zu sehen.
Die Osternachtfeier startet in St. Margareth mit der Entzündung des Osterfeuers, eine Prozession führt dann zur Pfarrkirche zum Exsultet, den Schriftlesungen und der Auferstehungsfeier.

Die Pfarrei Albeins

Die Ährenkleidmadonna aus Albeins stand wohl einmal in der Margarethenkirche, die dem religiösen Bedürfnis der Frauenfrömmigkeit schon über die weiblichen Altarpatrozinien näherstand.
Der Bildtypus wiederholt ein Marienbild, das einst von deutschen Kaufleuten im Dom von Mailand gestiftet worden war. Es zeigt die zwölfjährige Maria als Tempeljungfrau. Das Kleid zieren Ähren, welche Maria als fruchtbaren Boden für Christus sehen lassen. Der eng geschlossene goldene Gürtel steht als Nachweis der Jungfräulichkeit, die gefalteten Hände zeigen die Gottergebenheit Mariens an.

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Kirchliche Organisationen

Pfarrgemeinderat
Vorsitzender

Augustin Mitterrutzner

Stellvertreter

Salvatore Italia

Verena Noflatscher Kerschbaumer

Rita Geson Pichler

Margareth Battistella Hofer

Thomas Simmerle

Pfarrverwaltungsrat
Stellvertreter

Augustin Mitterrutzner

Vertreter der politischen Gemeinde

Peter Brunner

Rupert Plaikner

Salvatore Italia

Friedhofskomitee

Das Friedhofskomitee besteht im Grunde aus denselben Personen wie der Pfarrgemeinderat. Hinzu kommt Hermann Wierer (Pfarrei Sarns), erreichbar unter +39 3289479302. Rupert Plaikner (+39 335 7417717) ist zuständig für die Verteilung der Gräber.

Pfarrliche Gruppen, freiwillige Helfer und kirchliche Vereine
  • Kirchenchor unter der Leitung von Stefan Plattner und Obfrau Doris Michaeler Brunner
  • Organistin Maria Theresia Notflatscher
  • Sänger*innen
  • Lektor*innengruppe
  • Kommunionhelfer*innen
  • Mesner*innen
  • Ministrant*innen, betreut von Margareth Battistella und Joachim Tauscher
  • Jugendgruppe, betreut von Thomas Leiter
  • Vorbereitungsteam für den Empfang verschiedener Sakramente
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