Wallfahrt zum Latzfonser Kreuz am 16.07.2023
Im Jahr 1636 wütete die Pest im Eisacktal. Einem Zitat von Johann Adolf Heyl zufolge (Zeitschrift: „Die Pest im Brixner Raum“) starb beinahe das ganze Tal Schalders aus und es ist nachvollziehbar, mit welchem Bedürfnis die Bevölkerung durch das Gebet Halt bei Gott suchte. So wird vermutet, dass der gelobte Kreuzgang/Bittgang zum Latzfonser Kreuz aus dieser Zeit stammt.
Am Sonntag nach Hl.Ulrich (04.Juli) ist in Schalders „Kirchtig“ und bis noch vor wenigen Jahrzehnten ist am darauffolgenden Montag von der Pfarrkirche ausgehend (der Pfarrer auch manchmal „hoch zu Ross“) zum Latzfonser Kreuz gepilgert worden. Heutzutage trifft man sich am Sonntag nach dem Kirchtag unterhalb des Steinwendthofes um sechs Uhr in der Früh und wandert zur Lorenzischarte. Nach einer kurzen Rast gehen die Bittgänger betend über die Almen zum höchsten Wallfahrtsort Europas (2.305m). Dort angekommen wird der Kreuzgang mit Glockengeläut empfangen und um 11.00 Uhr findet in der Kirche die Hl. Messe statt. Am frühen Nachmittag wird dann der Rückweg angetreten.
Mündlichen Überlieferungen zufolge wurde der Kreuzgang seit seinem Bestehen immer durchgeführt, ab und zu wurde der Bittgang zwar verschoben, aber bis heute nie unterbrochen. (Text entnommen aus „Ein Hang zum Singen“ – Kirchenchor Schalders)